Freitag, 3. Oktober 2008

¡Hola a todo el mundo!

So, nun bin ich da. Bis jetzt ging eigentlich (fast) alles erstaunlich unkompliziert.

Den Zug hab ich erwischt und da ich dann so frueh dran war hab ich im Flieger nen super Platz mit viel Beinfreiheit bekommen. Das Essen im Flug war gut, die Bordunterhaltung erstaunlich schlecht (kein eigener Bildschirm mit 400 Programmen sondern nur ein Bildschirm fuer alle) aber dafuer hat sich dann die nette alte Dame neben mir mit mir Unterhalten. Weil ich so nett war hat sie mir dann beim Abendessen ihre Nudeln ueberlassen und ich krieg vielleicht noch irgendwann ne CD von ihr wenn ich ihr meine Adresse schreib. Ansonsten war im Flieger nichts spannendes los.

In Caracas angekommen war ich dann doch etwas nervoes wie lange die diversen Einreisekontrollen dauern, ob auch wirklich wer da steht um mich abzuholen und ob ich denn ueberhaupt ins Land gelassen werde (auf der Seite des Auswaertigen Amtes steht mensch wird nur mit Gelbfieberimpfung vor 10 Tagen oder mehr reingelassen, meine war erst 9 Tage her).

Die Frau an der ersten Passkontrolle war wohl schlecht drauf, zumindest hat sie kein Wort mit mir geredet, vielleicht hat sie auch nur geahnt das ich sowieso nichts verstehe ;). Mein Rucksack war dann schon am Gepaeckband als ich dort hinkam und ich hab mich dann erstmal auf ne Stunde oder noch mehr Kontrollen meines Gepaecks usw. eingestellt. Komischerweise waren die Schlangen vor der ersten Kontrolle relativ kurz und als ich nach dem Scanner mein Gepaeck wieder genommen habe war ich erstmal ueberrascht. Da kam gar nichts mehr. Keine weiteren Gepaeckkontrollen, keine Visaverteilung, nicht mal ne Kontrolle ob ich ueberhaupt geimpft bin.

Nach kurzem suchen war dann auch der Mensch mit meinem Namen auf nem Schild gefunden.
Waehrend der mich Richtung Caracas gefahren hat hab ich dann gleich erkannt das die Linien und Striche auf der Fahrbahn in Venezuela hoechstens dekorative Zwecke hat, denn dran gehalten wird sich nicht. In Caracas selber hab ich dann eine neue Bedeutung des Wortes "Strasenverkaeufer" erfahren. Da stehen mitten auf ner vierspurigen Strase, vernab von jeder Ampel, Menschen die Getraenke, Essen, Blumen, Handyhuellen oder gar Traumfaenger verkaufen.

Als es dann auf das Haus meiner Familie (bis jetzt ist die "Familie" nur ne ca. 50 jaehrige Frau und ich denk nicht das da noch mehr kommen) zuging dacht ich zuerst die Gegend sei eher aermlich, aber tatsaechlich haben die Leute hier wohl ziemlich viel Angst ihr Hab und Gut zu verlieren. Zumindest sind um all die Hochhaeuser rum hohe Zaeune auf denen dann Wahlweise Stacheldraht (dem Natodraht nicht unaehnlich) oder kleine elektrozaeune aufgebaut sind.

Der Hauseingang bei mir ist auch Rundherum mit massiven Eisenstaeben eingekastelt und vor jeder der Wohnungstueren im Haus ist noch ne Gittertuere die extra abgesperrt wird. Entweder hier sind alle Paranoid oder es ist was dran an den Warnungen Nachts keine 5 Meter zu laufen sondern hoechstens ein registriertes Taxi zu nehmen.

Montag faengt mein Spanischkurs an, dann versteh ich vielleicht auch mal was die Menschen um mich rum so reden. Jetzt ist erstmal schluss fuer heute, sonst muss ich nochmal zahlen ;)

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