Mittwoch, 17. Dezember 2008

Lost City pt.3

Jetzt hatte ich beinahe einen Monat lang entweder keine Zeit oder keine Lust hier noch ueber den Rest des Treks zu schreiben, aber irgendwann muss es ja mal zuende gehen.
Die letzten Tage des Treks waren eigentlich nicht mehr so spannend. Da wir zwei naechte in der Lost City verbracht hatten mussten wir auf dem Rueckweg am letzten Tag zwei Tagesmaersche laufen.
Wir sind also ziemlich frueh aufgestanden, wer wollte durfte seinen Rucksack an das Gepaeckpferd uebergeben (ich hab meinen behalten) und dann gings um ca. 7 Uhr morgens los. Die erste halbe bis dreiviertel Stunde verlief relativ ereignisslos bergauf. Ich war mit Misty (der Amerikanerin) etwas vorausgelaufen als uns dann das Gepaeckpferd (mit Pferdetreiber logischerweise) ueberholte. Bergauf war das Pferd deutlich schneller als wir und deshalb war ich sehr ueberrascht als ich das Pferd nach 20 Minuten hinter einer biegung sah, nicht allzuweit vor mir. Ich dachte mir dann dass es ziemlich toll waere das Pferd einzuholen und mit dem mitzulaufen.
Trotz erhoehten tempos bin ich dem aber nicht wirklich naeher gekommen
bis es dann endlich wieder etwas Bergab ging. Dort war es dann ein leichtes zum Pferd aufzuschliessen und alle anderen hinter mir zu lassen. Zu meiner eigenen ueberraschung konnte ich dann auch noch mit dem Pferd mithalten als es meist flach war und nur ab und zu etwas auf und ab ging. Um kurz nach 9 war ich dann an der Stelle angekommen an der wir am ersten Tag uebernachtet hatte und beschloss dort auf die anderen zu warten denn unmittelbar danach gings steil Bergauf und ich haette keine chance gehabt mit dem Pferd mitzuhalten. Zu meiner ueberraschung machten auch Pferd und Pferdetreiber eine Pause.
Nach 10 Minuten kam dann Misty an und nach weiteren 20 Minuten der Rest der Gruppe. Die wartezeit habe ich mir mit fuettern und streicheln des Tucans vertrieben der mir 4 Tage zuvor in den Flipflop geschissen hatte. Der Tucan war anscheinend dort aufgezogen worden und lies deshalb alles brav ueber sich ergehen.
Um 10 gings dann weiter mit dem unschoenen Teil, 45 Minuten permanent aufwaerts. Misty und ich liefen wieder etwas voraus und als wir oben ankamen wartete zu unserer ueberraschung das Pferd samt Treiber auf uns. Hinter dem Pferd herhetzend gings weiter nach oben, allerdings mit einigen laengeren flachen abschnitten dazwischen. Nach einiger Zeit hatte ich dann an den Steilen stuecken schon anfluege von Kraempfen aber gluecklicherweise waren das die letzten richtigen anstiege des Tages. Dort wurde dann das Gepaeckpferd ausgetauscht was einige Zeit in anspruch nahm.
Da wir aber nicht warten wollten liefen wir gleich weiter, auch in dem Wissen das wir mit einem frischen Pferd vermutlich nicht mithalten koennen. Der Weg bis zum Abstieg war dann deutlich laenger als ich ihn in Erinnerung hatte und zu meiner Ueberraschung hat uns das Pferd bis dahin nicht eingeholt. Der Abstieg war dann relativ schnell bewaeltigt, denn zum langsam laufen fehlte uns wohl beiden die Lust und die Kraft. In meiner Erinnerung war es nach dem Abstieg nur noch ein kurzes Stueck von 10-15 Minuten bis wir am Ziel haetten ankommen sollen. Misty dachte das selbe, aber leider wussten wir beide nicht wie es am Fluss der direkt am Fuss des Berges war weiterging.
Nach etwas suchen hatten wir einen Pfad gefunden der allerdings dummerweise in einem anderen endete und wir hatten die Wahl ob wir links oder rechts gehen wollten. Wie das in solchen Situationen nun mal ist waren wir unterschiedlicher Meinung und gutmuetig wie ich bin bin ich natuerlich erstmal den Weg mitgegangen der meiner Meinung nach falsch war, aber sicher war ich mir natuerlich auch nicht. Nach guten 10 Minuten waren wir uns dann einig das wir wahrscheinlich auf dem falschen weg sind und gingen wieder zurueck in der Hoffnung dort irgendwann auf die anderen zu treffen. Gluecklicherweise trafen wir dann wieder auf das Pferd, aber unsere Kraefte sowie die Motivation moeglichst schnell anzukommen waren dahin.
Auf dem Weg der eigentlich nur 10 Minuten haette dauern sollen (laut Erinnerung) schleppten wir uns noch eine gute Stunde hinter dem Pferd her bis wir endlich ankamen.
Voellig verschwitzt, komplett verdreckt und gaenzlich erschoepft aber gluecklich wegen des Endes der Strapazen wollte ich eigentlich nichts anderes als schlafen, aber es war erst 1 Uhr Nachmittags. Essen gabs dann direkt vor Ort und nach ein paar Stunden Wartezeit wurden wir auch irgendwann abgeholt und zurueck ins Hotel gebracht.

Insgesamt ein sehr spassiger Trek mit einigen tollen Aussichten und der ueberraschenden Erkenntnis das ich auch nach einem Jahr ohne jegliche sportliche Aktivitaet noch einigermassen fit bin.

2 Kommentare:

  1. MUHAHAHA,

    als ich jetzt diesen Beitrag gelesen hatte musste ich ehrlich lachen ;)

    So oft wie du das Pferd dort erwähnt hast *g*, das hats dir wohl angetan oder?

    Hmmmm... *fernweh*

    So, jetzt noch den anderen Beitrag lesen....

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  2. Das war fuer mich damals ne echte herrausforderung, genausoschnell oder schneller laufen als das Pferd. Es gibt nicht viele Terrains in denen das moeglich ist.

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