Donnerstag, 20. November 2008

"Lost City" (Teil 1)

Ciudad Perdida
So heisst die verlorene Stadt in Kolumbien die vom 13-16 Jahrhundert von den Tayrona bewohnt wurde und erst 1975 von Grabraeubern wiederentdeckt wurde.
Um dorthin zu kommen muss mensch drei Tage durch den kolubianischen Jungel laufen und danach wieder zurueck. Organisiert wird das ganze von einem Reisebuero vor Ort, denn mal schnell alleine in den Dschungel laufen geht nicht.
Ich habe die Tour mit den zwei Englaenderen (Anthony und Jessy) gebucht die ich im Taxi von Venezuela nach Kolumbien kennen gelernt habe. Auserdem waren noch ein Schweizer mit daenischer Freundin, ein Kolumbianer, ein Amerikaner und eine Amerikanerin dabei.

Am Freitag morgen wurden wir (die beiden Englaender und ich) vom Hotel abgeholt und ich war erstmal von dem komischen Auto ueberrascht. Ein relativ breiter Toyota mit zwei Baenken fuer jeweils vier Personen und neben dem Fahrersitz auch noch Platz fuer zwei Personen. Richtige Tueren hatte das gefaehrt nicht, es gab gittertueren die bis auf sitzhoehe und darueber war frei. Dafuer war das Dach und die Querbalken im Innenraum komplett gepolstert. Mit diesem Gefaehrt sind wir dann von Taganga nach Santa Marta bis fast zum Reisebuero gefahren (etwa 5 Minuten). Fast deshalb weil das Auto aus irgendwelchen gruenden 100 Meter vor dem Ziel stehen blieb und nicht mehr weiter fahren wollte.
Wir sind dann den rest des Weges gelaufen, haben am Ziel dann die anderen getroffen und mussten erstmal noch ueber eine Studen warten bis das Auto wieder repariert war. Als wir dann endlich losgefahren sind gings aber auch nicht richtung Ciudad Perdida, sondern es musste erstmal ein Ersatzreifen besorgt werden. Als auch das geschafft war wurden wir nach 30 Minuten fahrt wieder abgesetzt und der Wagen ist wieder irgendwohin gefahren. Nach weiteren 30 Minuten kam er dann unveraendert (keine ahnung was der gemacht hat) wieder und alle sind wieder eingestiegen. Danach gings dann noch zum Tanken wo wieder alle aussteigen mussten denn der Benzin wurde unter der Rueckbank eingefuellt. Danach gings dann runter von der befestigten Strasse und rein ins Vergnuegen.
Es wurde ziemlich schnell klar warum der Innenraum komplett gepolstert war, denn bei der Strasse wurden wir staendig durch die Luft geschleudert und hatten auch die eine oder andere unsanfte Begegnung mit den nicht ganz so gut gepolsterten Querbalken. Ausserdem durften wir ein paar mal aussteigen um zu laufen waehrend das Gefaehrt besonders steile oder matschige Stellen ueberqueren musste, um auf eine Seite zu Steigen damit das Ding nicht umkippt, oder um Anzuschieben wenn es im Schlamm fest steckte.

Irgendwann war das dann alles geschafft und wir sind um ca. 3 Uhr am Startpunkt angekommen. Dort gabs noch was zu Essen und dann gings los. Wir waren noch keine 15 Minuten als ich in der zweiten Bachueberquerung mit einem Fuss vom Stein abgerutscht bin und Wasser im Schuh hatte. Ganz toll. Mit einem nassen Schuh gings dann noch ueber 2-3 andere Baeche bevor wir eine Stunde steil bergauf laufen durften.
Oben angekommen gabs dann eine scheibe frische Ananas und gleichzeitig fings an zu Regnen. Damit war es dann wenigstens nicht mehr so schlimm dass ich in den Bach getreten bin, denn der andere Schuh wurde durch oben reinlaufendes Regenwasser genauso nass. Im Regen sind wir dann eine weitere Stunde auf dem Kamm auf und ab gelaufen bevor die Sonne unterging. Dann gings mit Taschenlampe weiter ueber den schlammigen Weg und zum Schluss kam noch ein halbstuendiger abstieg mit Schlammpfuetzen die bis zu meinem Knie reichten wenn ich in eine reingetreten bin. Zu dem Zeitpunkt war mir das aber relativ egal und ich bin in fast alle der Pfuetzen getreten. Direkt vor der Unterkunft fuer die Nacht war dann noch ein kleiner Bach in dem ich die Schuhe wieder halbwegs sauber bekommen habe.
Nachdem ich dann die Schuhe schon gegen Flipflops getauscht hatte kam ich auf die glorreiche Idee mich noch komplett in den Bach zu legen. Auf dem Weg dahin hab ich mir schon ueberlegt ob ich nicht vielleicht die Flipflops festhalten sollte, aber natuerlich hab ich mich dagegen entschieden. Was dann passiert ist koennt ihr euch wohl denken. Als ich wieder aus dem Bach gestiegen bin hatte ich nur noch einen Flip.

Wenigstens war das Abendessen gut und reichlich, aber der Gang zur Toilette ueber den schlammigen Pfad war relativ unangenehm. Geschlafen wurde in Haengematten, was grundsaetzlich ganz lustig ist, aber auf dauer kann ich darauf verzichten. Am naechsten morgen ist dann ein Tucan zwischen den Balken der Unterkunft hin und her gehuepft bevor er in meinen verbliebenen Flip geschissen hat. Ich habe mich dann, relativ hoffnungslos, auf die Suche nach dem Flop begeben. Ich hatte schon beschlossen nur noch um die naechste biegung des Bachs zu schauen weil das Gelaende etwas unwegsam war und dann hab ich tatsaechlich meinen Flop am Rand des Bachs entdeckt. Damit war der Morgen gerettet.

Als naechstes gabs dann nen kurzen, urspruenglich nicht geplanten Besuch in einer "Kokain-Fabrik" aber da ich jetzt keine Lust habe noch 2 Stunden alles ueber den Trek zu schreiben und lieber in der Mittagshitze an den Strand gehe um mich von der Sonne verbrennen zu lassen hoere ich hier mal auf.

2 Kommentare:

  1. Fauler Strick...
    Wir wollen mehr, wir wollen alles... ;)

    Irgendwie hört sich das alles recht anstrengend und teilweise irgendwie überhaupts nicht lustig an. verbesser mich wenn ich falsch lieg.

    Ich bin auch grad dabei nen Bericht vom E5 hoch zu laden falls mal intersse haben solltest darüber was zu lesen... (WVB 2.0 Blog)

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  2. Ja, ich habs die letzten Tage etwas ruhiger angehen lassen. Mal schauen, vielleicht kommt die naechsten Tage nochmal was ;)

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