Sonntag, 28. Dezember 2008

Planlos

Jaja, die Tage reise ich wieder etwas konfus durch die Gegend. Gestern bin ich mit zwei Australiern von Ecuador nach Peru gereist. Nach 2-stuendiger Taxifahrt von der Grenze sind wir in Sallento (oder so aenhlich) angekommen, der ersten nennenswerten Stadt in Peru. Von dort hab ich dann den Bus nach Piura genommen um in Piura einen Bus nach Mancora zu nehmen, nur um dann festzustellen das der Bus von Piura nach Mancora durch Sallento faehrt. Das waren dann wohl 2 Stunden Busfahrt umsonst.
Gestern Abend habe ich dann noch beschlossen das ich Silvester nicht hier verbringen will und habe dann heute gleich einen Bus gebucht (den ich in etwa einer Stunde betreten werde).
Ziel fuer Silvester ist Huaraz in den Bergen. Einen direkten Bus dahin gibts nicht und ich habe mich einfach mal darauf verlassen das der Stadtname den mir andere gesagt haben als zwischenstopp der richtige Ort ist. Dummerweise hatte ich den Namen falsch in Erinnerung und jetzt faehrt der Bus in eine Stadt die etwa auf der Haelfte der Strecke liegt. Ich hoffe jetzt einfach darauf das ich morgen frueh von dort einen Bus kriege der mich direkt nach Huaraz fuehrt, aber eigentlich bin ich ganz zuversichtlich.

Da das vermutlich der letzte Post fuer dieses Jahr sein wird wuensch ich allen einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr.

PS: Huaraz liegt angeblich auf ca. 3000 Metern hoehe, also werd ichs hoffentlich auch schoen kalt haben an Silvester. Die hitze hier ist einfach nicht auszuhalten.

PPS: Ein Blick auf die Statistik meiner Posts im Blog ergibt eine erschreckende Tendenz: 9 Posts im Oktober, 6 im November und 3 im Dezember. Was mag da wohl im Januar kommen ;)

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Cartagena

Nach dem Trek war ich noch eine Woche faul in Taganga und habe praktisch nichts getan ausser Lesen, Essen, Reden und Schlafen.
Dann gings nach Cartagena, der Ort an dem die Spanier ihr Gold lagerten bevor es nach Europa verschifft wurde und der deshalb Opfer zahlreicher Piratenangriffe wurde. Deshalb wurden in 200 Jahren unzaehlige Forts sowie gigantische Stadtmauern gebaut die bis heute die historische Altstadt einschliessen die seit 1980 zum Unesco Weltkulturerbe gehoeren. Im gegensatz zur Altstadt von Coro, die ja auf der selben liste steht, hat Cartagena diesen Titel aber wirklich verdient. Ein paar Bilder davon habe ich hochgeladen, aber die wirkliche schoenheit der Stadt laesst sich darauf leider nicht erkennen.
60 Kilometer ausserhalb von Cartagena gibt es einen Schlammvulkan zu dem ich natuerlich auch einen Tagesausflug gemacht habe. Auf den Bildern sieht es zwar so aus als ob die Leute da drin sitzen, aber das liegt an dem gewaltigen Auftrieb den der Schlamm verursacht. Angeblich ist der Vulkan 1300 Meter tief, aber untergehen ist wirklich unmoeglich. Die gefuehlslage beim eintauchen in den Schlamm schwankt zwischen eklig, ungewohnt und irgendwie lustig, ist insgesamt aber Positiv.

Weitere Bilder kann ich im moment leider nicht hochladen da ich das Verbindungskabel fuer die Kamera verloren habe und ich nicht bereit bin 70 US-Dollar fuer ein neues zu bezahlen.

Lost City pt.3

Jetzt hatte ich beinahe einen Monat lang entweder keine Zeit oder keine Lust hier noch ueber den Rest des Treks zu schreiben, aber irgendwann muss es ja mal zuende gehen.
Die letzten Tage des Treks waren eigentlich nicht mehr so spannend. Da wir zwei naechte in der Lost City verbracht hatten mussten wir auf dem Rueckweg am letzten Tag zwei Tagesmaersche laufen.
Wir sind also ziemlich frueh aufgestanden, wer wollte durfte seinen Rucksack an das Gepaeckpferd uebergeben (ich hab meinen behalten) und dann gings um ca. 7 Uhr morgens los. Die erste halbe bis dreiviertel Stunde verlief relativ ereignisslos bergauf. Ich war mit Misty (der Amerikanerin) etwas vorausgelaufen als uns dann das Gepaeckpferd (mit Pferdetreiber logischerweise) ueberholte. Bergauf war das Pferd deutlich schneller als wir und deshalb war ich sehr ueberrascht als ich das Pferd nach 20 Minuten hinter einer biegung sah, nicht allzuweit vor mir. Ich dachte mir dann dass es ziemlich toll waere das Pferd einzuholen und mit dem mitzulaufen.
Trotz erhoehten tempos bin ich dem aber nicht wirklich naeher gekommen
bis es dann endlich wieder etwas Bergab ging. Dort war es dann ein leichtes zum Pferd aufzuschliessen und alle anderen hinter mir zu lassen. Zu meiner eigenen ueberraschung konnte ich dann auch noch mit dem Pferd mithalten als es meist flach war und nur ab und zu etwas auf und ab ging. Um kurz nach 9 war ich dann an der Stelle angekommen an der wir am ersten Tag uebernachtet hatte und beschloss dort auf die anderen zu warten denn unmittelbar danach gings steil Bergauf und ich haette keine chance gehabt mit dem Pferd mitzuhalten. Zu meiner ueberraschung machten auch Pferd und Pferdetreiber eine Pause.
Nach 10 Minuten kam dann Misty an und nach weiteren 20 Minuten der Rest der Gruppe. Die wartezeit habe ich mir mit fuettern und streicheln des Tucans vertrieben der mir 4 Tage zuvor in den Flipflop geschissen hatte. Der Tucan war anscheinend dort aufgezogen worden und lies deshalb alles brav ueber sich ergehen.
Um 10 gings dann weiter mit dem unschoenen Teil, 45 Minuten permanent aufwaerts. Misty und ich liefen wieder etwas voraus und als wir oben ankamen wartete zu unserer ueberraschung das Pferd samt Treiber auf uns. Hinter dem Pferd herhetzend gings weiter nach oben, allerdings mit einigen laengeren flachen abschnitten dazwischen. Nach einiger Zeit hatte ich dann an den Steilen stuecken schon anfluege von Kraempfen aber gluecklicherweise waren das die letzten richtigen anstiege des Tages. Dort wurde dann das Gepaeckpferd ausgetauscht was einige Zeit in anspruch nahm.
Da wir aber nicht warten wollten liefen wir gleich weiter, auch in dem Wissen das wir mit einem frischen Pferd vermutlich nicht mithalten koennen. Der Weg bis zum Abstieg war dann deutlich laenger als ich ihn in Erinnerung hatte und zu meiner Ueberraschung hat uns das Pferd bis dahin nicht eingeholt. Der Abstieg war dann relativ schnell bewaeltigt, denn zum langsam laufen fehlte uns wohl beiden die Lust und die Kraft. In meiner Erinnerung war es nach dem Abstieg nur noch ein kurzes Stueck von 10-15 Minuten bis wir am Ziel haetten ankommen sollen. Misty dachte das selbe, aber leider wussten wir beide nicht wie es am Fluss der direkt am Fuss des Berges war weiterging.
Nach etwas suchen hatten wir einen Pfad gefunden der allerdings dummerweise in einem anderen endete und wir hatten die Wahl ob wir links oder rechts gehen wollten. Wie das in solchen Situationen nun mal ist waren wir unterschiedlicher Meinung und gutmuetig wie ich bin bin ich natuerlich erstmal den Weg mitgegangen der meiner Meinung nach falsch war, aber sicher war ich mir natuerlich auch nicht. Nach guten 10 Minuten waren wir uns dann einig das wir wahrscheinlich auf dem falschen weg sind und gingen wieder zurueck in der Hoffnung dort irgendwann auf die anderen zu treffen. Gluecklicherweise trafen wir dann wieder auf das Pferd, aber unsere Kraefte sowie die Motivation moeglichst schnell anzukommen waren dahin.
Auf dem Weg der eigentlich nur 10 Minuten haette dauern sollen (laut Erinnerung) schleppten wir uns noch eine gute Stunde hinter dem Pferd her bis wir endlich ankamen.
Voellig verschwitzt, komplett verdreckt und gaenzlich erschoepft aber gluecklich wegen des Endes der Strapazen wollte ich eigentlich nichts anderes als schlafen, aber es war erst 1 Uhr Nachmittags. Essen gabs dann direkt vor Ort und nach ein paar Stunden Wartezeit wurden wir auch irgendwann abgeholt und zurueck ins Hotel gebracht.

Insgesamt ein sehr spassiger Trek mit einigen tollen Aussichten und der ueberraschenden Erkenntnis das ich auch nach einem Jahr ohne jegliche sportliche Aktivitaet noch einigermassen fit bin.